Nicht noch ein Tesla-Blog, oder?
Seit genau zwei Jahren sind wir glückliche
Besitzer eines Tesla Model 3 SR. Wir möchten euch mit auf unsere Reisen nehmen
und starten mit einem Kurztrip im Oktober, eine wunderbare Jahreszeit, um
Frankreich zu erkunden. Kommt mit, vielleicht können wir euch ja zu eigenen Abenteuern
inspirieren.
Reisevorbereitungen
Der
Oktober war bisher eher spätsommerlich
statt herbstlich. Leider ist das einzige Wochenende, an dem wir Zeit haben das
erste richtige Herbstwochenende mit Wind und Regen. Macht nichts, der Tesla ist
ja nicht aus Zucker.
Was wir
allerdings brauchen, sind Winterreifen. Zum Glück
hat der Reifenhändler unseres Vertrauens noch einen passenden Termin frei. Das
Hotel ist gebucht, die Route gecheckt. Es gibt zwei Alternativen, eine geht
durch die Eifel und durch Luxemburg nach Frankreich. Die zweite geht auch durch
die Eifel, dann durch den Hunsrück und durch das Saarland. Welche Strecke es
letztendlich wird, entscheiden wir spontan nach Verkehrslage am Samstag. Stand
heute Abend um 19:30 wären wir dreieinhalb Stunden unterwegs. Ohne Laden.
Die
Ladestrategie überlassen wir
auch unserem Tesla, der macht das schon. Nachdem wir diverse Apps von
Drittanbietern ausprobiert haben, verlassen wir uns mittlerweile fast
ausschließlich auf die Tesla-Ladeplanung. Das hat bisher immer gut funktioniert
und wir mussten auch noch nie länger an den Superchargern warten.
Gepackt
haben wir auch schnell, auf Reisen begleiten uns seit Jahren unsere
Eastpak-Trolleys. Sie sind robust, halten viel aus und sind durch das flexible
Material auch super geeignet für
Souvenireinkäufe. In der Regel kommt man mit mehr Zeugs wieder zurück als man
eingepackt hat. Aber für ein Wochenende sollte es reichen, Zwei Outfits plus
eins für den Restaurantbesuch am Abend. Immerhin sind wir in Frankreich, da
können wir nicht in Outdoor-Klamotten rumlaufen.
24 Stunden später sind die Winterreifen
fachgerecht montiert. Der Spaß kostet mittlerweile fast 100 Euro, aber was muss
das muss. Die Wettervorhersage ist, was die Temperaturen angeht im steilen
Sinkflug nach unten. Nur gut, dass wir den Herbst mögen.
Morgen noch, dann kann Nancy kommen!
Reiseplanung und Streckenführung
Seltsam, statt uns wie bisher über die B9 und A1 zu schicken, findet der Tesla die Strecke über Meckenheim und die A61 besser. Also folgen wir der Empfehlung und machen uns um 8:30 auf den Weg. Das letzte Stück zum Supercharger geht es nicht über die Autobahn, sondern ein gutes Stück über sehr kurvige Strecken und dann einmal durch Wittlich bis zum Hof Breit. Der hat übrigens bis Mitte November Betriebsferien. Nach einer Viertelstunde haben wir schon genug geladen, um weiter nach Luxemburg zu fahren. Nächster Stopp ist schon dreißig Minuten später in Munsbach. Der Supercharger dort hat im Internet sehr schlechte Kritiken wegen der geringen Ladegeschwindigkeiten und weil von vier Chargern zwei häufig nicht gut funktionieren. Dafür ist es sehr sauber am Supercharger. Im Hotel gibt es Toiletten, ebenfalls sehr sauber und leckeren (wenn auch hochpreisigen) Cappuccino.Nach einer weiteren halben Stunden sind wir bereit für die letzte Etappe bis nach Nancy. Laut Tesla sind es bis zum Hotel nur anderthalb Stunden. Bevor wir starten, rufen wir das Hotel an, dass wir schon gegen 13:00 ankommen werden. Ich stottere ziemlich herum, weil mir das französische Wort für Parkplatz nicht einfällt. Die Dame am Telefon hat Erbarmen mit mir und spricht zum Glück sehr gut Deutsch. Der Parkplatz ist auch schon frei. Also los. Die Fahrt geht schnell und wir kommen mit einer restlichen Ladung von 46% in Nancy an.
Nancy, der erste Eindruck
Von der Autobahn fahren wir den Berg hinunter ins Tal der Meurthe. Nancy macht auf den ersten Blick einen freundlichen Eindruck. Allerdings war die Navigation ein wenig schwierig, denn der Tesla führt uns an einigen Stellen in die Irre, weil er die vielen Einbahnstraßen nicht erkennt und die vielen kleinen und kurvigen Sträßchen ihn wohl irritieren. Nachdem wir das zweite Mal um die Place Carnot gekurvt sind, vertrauen wir Google und finden ohne weitere Schwierigkeiten zum Hotel d’Haussonville. Genauer gesagt zu einem Poller davor. Wir halten an und ich steige erstmal aus. Die Dame an der Rezeption versenkt den Poller mit der Fernbedienung und wir können unser Gepäck entladen.
Das Haus ist ein absoluter Traum. Ein cremefarbenes Gebäude, fast 500 Jahre alt mit zwei Galerien und einer beeindruckenden Steintreppe, auf der problemlos zwei Musketiere ein Degenduell ausfechten könnten. Nebeneinander.
Das hufeisenförmige Gebäude liegt um einen kleinen Hof mit Springbrunnen. Wundervoll.
Der Weg zum Parkplatz ist allerdings komplizierter als gedacht. Wir bekommen
zwei Fernbedienungen (eine für den nächsten Poller, einen für das Tor zum Parkplatz),
eine Karte und genaue Instruktionen, wie wir fahren sollen.
Trotzdem schaffen wir es, uns auf den vielleicht 500 Metern
zu verfahren, weil die kleine Straße, in der der Privatparkplatz liegt,
wirklich SEHR klein ist und wir sie natürlich übersehen. Wir sind hier in der mittelalterlichen
Altstadt von Nancy. Die Straßen sind alle klein und verwinkelt. Aber
schließlich finden wir unser Ziel und unser Auto steht sicher hinter Gittern.
Im Hotel können wir auch schon einchecken, um kurz vor halb
zwei. Obwohl der reguläre Check In erst um 16:00 Uhr wäre. Das nenne ich mal
Kundenservice. Das Zimmer liegt auf der zweieinhalbten Etage ganz oben.
Behindertengerecht ist das Hotel nicht, verständlich, denn es ist ein
denkmalgeschütztes Gebäude. Ich bin verliebt in die Atmosphäre.
Auf geht es in die Stadt. Bis zur Place Stanislas sind es
keine zehn Minuten zu Fuß. Die Place Stanislas und die Place de Carrière sind
eindrucksvoll. Durch die Arkadengebäude wirkt es weitläufig und luftig, sehr
italienisch. Das Wetter ist schön, das verstärkt den südlichen Eindruck noch.
Wunderschön und romantisch. Genauso hat der Reiseführer es beschrieben und er
hat nicht gelogen. Nancy hat viele unterschiedliche kleine Geschäfte und einen
überdachten Zentralmarkt. So schöne Pfifferlinge habe ich noch nie gesehen. Die
französische Lebensart ist hier an jeder Ecke spürbar. Die Menschen sind
stylisch, auch die Älteren. Touristen sind auch einige unterwegs, aber es ist
alles entspannt und harmonisch. Allerdings ist viel Polizei unterwegs. Das war
allerdings als Reaktion auf den Terroranschlag von Arras zu erwarten. Wir haben
nicht den Eindruck, dass die Franzosen sich davon nicht unterkriegen lassen.
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